Mystik und Mops am Monrepos

Mein Handy vibriert. Auf dem Sperrbildschirm steht:
"9:31 Uhr: Nebel!!!" 
Na toll. Jetzt, wo einmal alles in eine undurchschaubar dicke Brühe gepackt sein soll, liege ich im Bett.
Als der Rollladen den Blick nach draussen freigibt wird mir schnell klar, dass ein kleiner Ausflug angebracht wäre.
Während der Fahrradfahrt (richtig, ich habe jetzt ein Rad!) zum Monrepos scheint die Suppe immer dicker zu werden. Mit tiefgefrorenen Händen erreiche ich mein Ziel und stelle fest, dass meine Brille aussieht wie ein Schwimmbad für Flöhe. Nix dickerer Nebel.
Zwei Schwäne haben meine Ankunft bemerkt und steuern auf mich zu. Ich weiß nicht, ob sie mich freundlich begrüßen möchten oder ob sie die Kampfeslust in meine Richtung treibt. Da ich Schwäne bisher als aufbrausende Tiere im Gedächtnis behalten habe, ergreife ich die Flucht.

Kaum bin ich ein paar Schritte durch den sumpfigen Uferbereich gewatet, kann ich eine mittelschwere Gesichtsentgleisung nicht verhindern. 
Vor mir liegt ein spiegelglatter See, der die komplette Umgebung verdoppelt. Unfassbar!
Nach ein paar Aufnahmen taucht ein älterer Herr mit seinem Mops aus dem Nebel auf. Der Herr trägt eine Jacke und sein Mops einen Strickpullover. 
"Heute ist es aber auch wirklich mystisch." meint der Herr zu mir, als er mich mit meiner Kamera bemerkt. Recht hat er! Auch, wenn der schweratmende Mops im Strickpulli eher nicht dazu beiträgt.

Kommentare: 1 (Diskussion geschlossen)
  • #1

    Jenni (Mittwoch, 02 Dezember 2015 21:19)

    Der Wahnsinn!!! Ich hab richtig Gänsehaut! Was für sensationelle Bilder!! Und schöner Text!
    Nur ein Foto vom Mops fehlt ..! ;)