"Mach das Radio an, mach den Kassettenrecorder an. Mach das verdammte Fenster runter. Lass uns den kühlen Wüstenwind schmecken. Oh ja, genau darum geht es. Totale Kontrolle! An einem
Samstagabend in Vegas die Hauptsraße runter gondeln. Zwei Freunde in einem paradiesapfelroten Cabrio, stoned, besoffen, abgedreht, gute Menschen." - Fear and Lothering in Las
Vegas
Als wir in Vegas einreiten, sehen wir zwar nicht aus wie Johnny Depp und Benicio del Torro, jedoch sieht man bei der Fahrt über den Strip genug Menschen, die ihren Samstagabend gemäß dieser
Aussage gestalten.
Nachdem Patrick mir beim Cruisen eine kleine Vegas-Führung gegeben hat, checken wir im Encore ein.
Dieses schmucke Stück aus Glas und Beton gehört Steve Wynn, einem Finanztycoon, dem die Nähe zur „Glücksspiel-Mafia“ nachgesagt wird. Überrascht jetzt eher nicht. Verwunderlich hingegen ist, dass
dieser angebliche Mafiosi vegan lebt. In Anbetracht aktueller Tatsachen, freut es mich zu jedoch hören, dass genau diese Glücksspiel-Mafia gemeinsame Sache gegen Donald Trump gemacht haben soll
und ihm mit einem kleinen Kniff die Casino-Lizenz für seinen Trump-Tower in Vegas verweigert hat. Sicherlich aus ehrenwerten Gründen.
So stehe ich also neben Patrick am Hoteltresen und weiß gar nicht wohin schauen.
Der Check-in ist praktisch im Casino. Mein erster Aufenthalt in einem Casino. Auch noch in Vegas. Ich trage staubige Wanderstiefel, zerknautschte Jeansshorts und habe eine Mützenfrisur.
Interessiert hier absolut niemand, denn es gibt anstrengendere Gäste als mich. Beispielsweise die, die sich um 20.30 Uhr schon oder immer noch betrunken an
den Tischen entlang hangeln.
Wobei Trunkenheit in Vegas absolut nichts mit der Uhrzeit am Hut hat. Betrunkene findet man zu jeder Zeit, wenn man weiß, wo man sie suchen muss.
Morgens sieht und riecht man sie in den Lobbys und Casinos der Hotels. Tagsüber tummeln sie sich auf dem Strip oder in den Malls rund um die Lädchen, die Cocktails in übergossen Plastikgefäßen
mit meterlangen Strohhalmen verkaufen. Abends, tja und abends gibt es in Vegas keinen Ort an dem sich nur nüchterne Menschen aufhalten.
Auf meiner Tour durch Vegas begegnet mir Phil der Filmemacher. Seine Reise nach Vegas ist praktisch eine Kopie meines Ausflugs nach Vegas nur eben mit bewegten Bildern, Es folgt ein Technik-Talk auf Englisch bei dem ich feststelle, dass mein Wortschatz im Nerdbereich viel besser ist als der für den Alltag notwendige.
Er ist ebenfalls das erste Mal in Vegas und fragt mich wie ich die Stadt wahrnehme. "Such a city in a desert makes no sense." antworte ich. Phil meint darauf:"In this point it makes sense, because people find a place where they can be themselves. They leave their lives at Home and right after Vegas they pick them up again."
Soweit ist es also schon gekommen. Zu Hause können wir nicht wir selbst sein, sondern dürfen es demnach nur noch an Orten, die unseren Trieben keinen Einhalt gebieten. Drogen, Sex und Glücksspiel. Schöne neue Welt.
Langsam färbt sich der Himmel rot. Zeit um auf den gut 350m hohen Stratosphere-Tower zu steigen. Natürlich per Aufzug.
Doch wer in die beschleunigte Blechkiste will, der muss sich davor wie auf dem Flughafen durchleuchten lassen. Zum Glück habe ich mich rasiert und werde daher als harmlos
eingestuft. Ein netter älterer Herr pfercht die Menschen in den Lift und ab geht die wilde Fahrt.
Von oben sieht diese Stadt viel entspannter und gleichzeitig noch unsinniger aus.
Der Blick in Richtung des Strips und des Flughafens imponiert natürlich. Das ist das Vegas an das alle denken, wenn man von Vegas spricht. Wie winzig dieses Vegas im Vergleich zur
wirklichen Vegas ist, wird einem bewusst, wenn man ein paar Schritte auf der Aussichtsplattform läuft.
Es wirkt so, als hätte man eine amerikanische Kleinstadt genommen, mehrmals kopiert, nebeneinander gelegt und das Ergebnis in die Wüste verfrachtet. Begrenzt wird dieser Wahnsinn nur durch
die Bergketten, die dieser Stadt ohne Grenzen einen Rahmen geben.
Schon bald ist es so dunkel, dass das berühmte Schauspiel der Lichter beginnen kann. Doch irgendwie ist der Anblick nur eine Wiederholung dessen, was bereits oben geschrieben wurde:
Der Blick in Richtung des Strips und des Flughafens imponiert natürlich. Das ist das Vegas an das alle denken, wenn man von Vegas spricht. Wie winzig dieses Vegas im Vergleich zur
wirklichen Vegas ist, wird einem bewusst, wenn man ein paar Schritte auf der Aussichtsplattform läuft.
Es wirkt so, als hätte man eine amerikanische Kleinstadt genommen, mehrmals kopiert, nebeneinander gelegt und das Ergebnis in die Wüste verfrachtet. Begrenzt wird dieser Wahnsinn
nur durch die Bergketten, die dieser Stadt ohne Grenzen einen Rahmen geben.
Jenni (Donnerstag, 14 Juli 2016 21:21)
Oh Mann, Christian - mal wieder ganz großartige Bilder und tolle Impressionen, dazu die Infos und deine Eindrücke! Love it! :)
Kandra Holliman (Montag, 06 Februar 2017 22:51)
I am regular visitor, how are you everybody? This piece of writing posted at this web page is truly nice.